Ein Rezept für Chips Kekse, sie meint also wirklich Cookies mit Kartoffelchips? Jetzt flippt sie aus. Darf man das überhaupt? Und wie konnte es zu einem Keksrezept kommen?
Nun, Fernsehköche oder Kochbuchautoren ziehen in diesem Fall gerne die „Resteverwertungs“-Karte. „Huch, noch ein paar Chips übrig und Ihr wisst nicht, was Ihr damit machen sollt?“
Würde hier in casa Zucker, Zimt und Liebe leider nie passieren. Ich sag es, wie es ist: Chips bleiben hier nicht übrig. Gleiches gilt für Schokoladen, Schokolinsen, Gummibärchen und ähnliches aus der Süsswarenabteilung. Ist die Tüte einmal auf, müsste man sie schon ganz schön gut verstecken und mit Sicherheitsschlössern sowie Wachhunden und Laserwarnsystemen schützen, um das zeitnahe Ende noch verhindern zu können.
Die Kekse entstanden also nicht aus der Not, nein, sie sollten Chips Kekse werden und ich habe dafür eigens längere Zeit vor dem Chipsregal gestanden („recherchiert“) und darüber sinniert, welche Chipssorte denn am besten passen könnte. Verrückt, wieviele Marken und Chips Sorten es gibt.
Dicke, dünne, geriffelte, hörnchenförmige, Chips in Stäbchen, solche die aussehen wie Kängurus oder wilde Geschmacksexplosionen wie Currywurst versprechen. Und ich möchte sie gerne alle kennenlernen, vielleicht den ein oder anderen Fernsehabend mit ihnen verbringen, rein aus beruflich kulinarischem Interesse natürlich. Ich habe mich für klassisch ungarische Paprikachips entschieden, aber wählt, was Euch am besten zusagt.
Für mein Rezept benötigt man gar nicht allzu viel der gerösteten Kartoffelscheiben, so ein Jammer aber auch.Den Rest der angebrochenen Packung nach dem Keksbacken müsst Ihr jetzt also irgendwie aufessen oder zu Panade für Euer Schnitzel verwenden. Ihr findet schon eine Lösung, da bin ich mir ganz sicher.
Gegessen habe ich solche Kekse im übrigen in der Momofuku Milkbar auf meiner sweet on streets Foodtour der schönsten Cafes und Bäckereien in Brooklyn. Nicht nur Eis, das nach Cornflakes-Milch schmeckte sondern auch dieser Chips Keks liegt mir in Erinnerungen noch heute auf der Zunge. Die Cookies werden dort unter dem poetischen Namen „Compost Cookies“ auf der Speisekarte geführt und neben Chips können sich hier noch Salzbrezeln, Kaffee, Haferflocken, Cornflakes und alles andere wiederfinden, das eben noch in der Küche vorhanden war und dank Keksbackens vor dem Komposthaufen gerettet werden konnte.
Die Geschmäcker sind was Konsistenzvorlieben von Keksen angeht selbstverständlich wie immer unterschiedlich. Manche bevorzugen knusprige Kekse, manche lieben eher softes Keksglück. Diese Kekse hier haben außen etwas Biss und innen sind sie schön weich. So mag ich sie am liebsten. Im übrigen könnte man auch kleine Brezn oder Salzstangen verwenden. Einfach mal austesten, vielleicht wird es ja Euer neuer Lieblingskeks!
Rezept für Chocolate Chip Chips Cookies – Kekse mit Chips (für ca. 12 recht große Cookies)
Zutaten:
300g Mehl
1 gestrichener TL Backpulver
1 Prise Salz
150g geschmolzene Butter, lauwarm abgekühlt
200g Zucker
1 Ei und 1 Eigelb
ca. 4 EL backstabile Schokotropfen
1 große Handvoll Lieblingschips
1.) Den Backofen auf 170°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier (ich verwende gerne diese Dauerbackfolien* Amazon Partnerlink, die man immer wieder verwenden kann. Umweltschonend und spülmaschinenfest, juhu!) versehen.
2.) Das Mehl mit Backpulver und Salz mischen, beiseite stellen.
3.) In einer Rührschüssel Butter und Zucker mit den Schneebesen des Handrührgerätes 2 Minuten lang mixen. Dann das Ei und Eigelb dazu geben und weitermixen. Die Mehlmixtur darüber sieben und ebenfalls mit einmischen. Dann Schokotropfen und die Chips darüber streuen, mit den Händen gut durchmischen. Die Chips zerbröseln dabei, das ist nicht schlimm sondern so gewünscht. Nur in zu kleine Brösel sollten sie nicht zerfallen, also bitte nur so lange durchkneten, bis der Teig homogen ist.
4.) Aus den Keksen mithilfe eines Eisportionierers ca. 6 Kugeln formen und mit etwas Abstand voneinander auf dem Backblech platzieren. Den restlichen Teig bis zur nächsten Backladung in den Kühlschrank geben.
5.) Die Kekse ca. 15 Minuten lang backen. Nicht überrascht sein, die Kekse sollten dann noch etwas weich wirken, das ist OK so, denn sie härten etwas nach. Nimmt man sie hingegen erst aus dem Backofen, wenn sie schon hart sind, sind sie eine Stunde später ganz schön steinhart. Am Rand sollten sie etwas golden gebräunt sein. Die Kekse auf ein Abkühlgitter stellen. Dann mit der nächsten Ladung beginnen, bis der Teig ganz aufgebraucht ist.
6.) Sind die Kekse ausgekühlt, am besten sofort in eine Keksdose packen.
Habt einen Tag, der so süss ist wie Schokoladenkekse – mit den besten Menschen überhaupt.
Liebst,
Eure Jeanny